
Juppenspitze
Skitour
Start in Schröcken:
Da wir keinen Parkplatz fanden, wurde das Auto kurz vor dem Spar Supermarkt an der Straße geparkt. Dann ging es über die präparierte Skiabfahrt von Warth hinauf zur Batzenalpe.


Nordabfahrt:
Nach den ersten Serpentinen und einer Gehzeit von ungefähr 30 Minuten erreichten wir das Flachstück kurz vor der Batzenalpe. Von hier aus kann die Nordabfahrt durch die steile Rinne zur Fellalpe bereits begutachtet werden. Diese beginnt beim Butzenloch links vom Wasserfall unterhalb der Braunarlspitze. Bei sicheren Verhältnissen wird diese Abfahrt auch von einigen Freeridern vom Mohnensattel aus befahren (Bekannt als Freeridetour Klemm). Dazu sind von der Bergstation der Steinmähderbahn zum Mohnensattel nur 40 Höhenmeter zu überwinden und man wird dafür mit einer 1000 Höhenmeter Abfahrt belohnt.


Entlang der Bregenzer Ache:
Weiter ging es entlang der Bregenzer Ache unterhalb der Nordwand der Juppenspitze. Dieser Abschnitt bis zum Skigebiet Warth ist über weite Strecken sehr flach und kann in der Abfahrt nicht ohne Schieben bewältigt werden. Landschaftlich ist es ein sehr schönes Gebiet zwischen Karrhorn und Juppenspitze, allerdings ist es auch mit mehreren Skiliften verbaut.


Aufstieg in die Südhänge:
Auf ca. 1.680 m mussten wir aus dem flachen Tal in die steileren Südhänge unterhalb der Juppenspitze aufsteigen. In der ersten Steilstufe mit einer Neigung von ungefähr 35° waren dann auch mal Spitzkehren nötig. Hier sollte man an warmen Tagen nicht zu spät unterwegs sein, denn die Gleitschneegefahr ist in diesen Hängen nicht zu unterschätzen. Bereits nach kurzer Zeit kamen uns die ersten Variantenfahrer entgegen, welche von Lech aus in die Südhänge fuhren.


Gleitschneerisse:
Aufgrund der Gleitschneerisse verlief die Spur an diesem Tag relativ weit rechts unterhalb der Felswand. Nach einer schnellen Querung auf den Rücken befanden wir uns allerdings wieder direkt unterhalb eines Abrisses, welchen wir anschließend überstiegen.


Links oder Rechts?
Diese Frage stellten wir uns beim Anblick des Schlussteils (rechtes Bild). Der Sommerweg verläuft über die Scharte links von der Juppenspitze. Dort beginnt auch die nordseitige Abfahrt durch die Juppenwanne nach Schröcken. Allerdings versperrte hier eine riesige Wechte den Zugang zum Joch. In einigen Internetberichten ist zu sehen, wie die Tourengeher durch die Wechte klettern. Aufgrund der möglichen Instabilität und der Größe der Wechte entschieden wir uns gegen dieses Vorhaben. Wir folgten den Spuren nach rechts und versuchten unser Glück mit der Gipfelbesteigung erstmal über das Kletterstück am Ostgrat.


Beginn der Überschreitung:
Die ersten Meter hinauf zum Grat waren noch relativ entspannt und nicht steil. Bei gutem Trittschnee problemlos ohne Steigeisen möglich. Anschließend verlief unser Weg weiter auf einem horizontalen Schneeband zwischen den Felswänden.


Es wird steiler:
Im linken Bild ist das Ende der Rinne auf den Grat zu sehen. Für die letzten Meter mussten wir auch mal die Hände benutzen. Wie man sieht, geht es hier nordseitig ziemlich weit nach Warth hinunter, weshalb der Weg bei starker Wechtenbildung nicht zu empfehlen ist. Oben angekommen sahen wir zum ersten Mal die letzten paar Meter bis zum Gipfelkreuz. An diesem Tag stoppte der verschneite Schlussteil mehrere Tourengeher vor uns. Wir hatten Steigeisen dabei und wagten einen Versuch auf der linken Seite des Grates. In den letzten Meter waren wir allerdings in einem fast vertikalen Schneefeld, welches wir schräg durchstiegen. Tipp: Im Zweifelsfall eher links halten oder umdrehen :).


Ziel erreicht:
Nach dem unangenehmen Schneefeld wird der Grat gleich breiter und man kann gefahrlos die letzten Meter zum Gipfelkreuz laufen. Oben angekommen blickt man direkt auf den höchsten Berg des Bregenzerwaldes, die Braunarlspitze. Südwestlich der Juppenspitze befindet sich die mächtige Mohenfluh, welche bei sicheren Verhältnissen auch im Winter bestigen wird.


Zurück zum Skidepot:
Da es nicht alle Tourenpartner über diese riskante Kletterstelle bis zum Gipfel geschafft haben, suchten wir nach einer alternativen Route zur verwechteten Scharte unterhalb der Juppenspitze. Somit stiegen wir über den Sommerweg (wesentlich leichter) hinab und querten auf dem Schneeband zurück zur Aufstiegsvariante. Im rechten Bild sind gerade ein paar Tourengeher zu sehen, welche diese Passage als Querung mit den Ski nutzten. Diese Variante brachte für weitere Bergsteiger einen Gipfelerfolg. Bei dieser Querung wäre man zum Einstieg in die spektakuläre Nordabfahrt gelangt. Leider war die Passage aufgrund der Felswand unterhalb nicht für alle von uns geeignet, weshalb wir noch einen Versuch beim nächsten Joch Richtung Mohnenfluh wagten. Bei der Abfahrt im Kessel unterhalb der Felsen löste sich auch noch eine kleine Lawine aus. Aufgrund der warmen Temperaturen waren die Südhänge mittlerweile sehr stark durchfeuchtet.


Wieder im Aufstieg:
Laut der Absprache mit einem Tourenkollegen an der Juppenspitze, soll diese Variante immer möglich sein. Somit fuhren wir kurz ab und fellten unterhalb des Jochs wieder auf. Der Aufstieg ist zwar deutlich steiler, aber der Zustieg ist hier nicht durch eine Wechte versperrt.


Fels und Eis statt Schnee:
Oben angekommen war sehr schnell klar, dass dieser Versuch auch nicht mit Erfolg gekrönt wird. Der ganze Schnee war hier bereits weggeblasen und übrig blieb ein 40° steiler Hang aus Fels und Eis.


Abfahrt über die Südhänge:
Da die Schneedecke mittlerweile stark durchfeuchtet war, war der Spaßfaktor in der Abfahrt nicht überragend. Im oberen Teil waren die unverspurten Hänge noch etwas besser, weiter unten wurde es immer schwieriger. Nach einigen Steilstufen mit Gleitschneerissen landeten wir im Skigebiet Warth. Vom Skigebiet bis zur Batzenalp mussten wir wegen der geringen Neigung mit den Stöcken schieben.


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